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Betonzusatz kalziniert Ton

Darum wird nun auf Ton gesetzt, welcher zuvor kalziniert werden muss. Ein Vorteil gegenüber dem Kalkstein ist, dass Ton beim Verbrennungsprozess kein CO2 freisetzt. Die ersten Erkenntnisse des Labors der Smartminerals GmbH, das die Eigenschaften des kalzinierten Tones untersucht, sehen durchwegs positiv aus. "Da kommt ein neuer Stoff daher, den die Römer schon hatten", sagt Spaun. (Karin Grabner, 8.5.2022)

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BIM-BCF

Das BIM Kollaborationsformat (.bcf) ist ein offen dokumentiertes Dateiformat, das Kommentare zu aggregierten BIM Modellen hinzufügt.

Es dient der Strukturierung und Dokumentation der digitalen Koordination zwischen den Modellen der Planer und Spezialisten und ermöglicht es den verschiedenen Parteien, während der Planungs- und Bauphase Koordinationsanfragen zu stellen, Kommentarfunktion um so Problemstellungen gemeinsam zu lösen.

Das Dateiformat ist dabei von den BIM Modellen unabhängig verwendbar, ist dabei aber über die GUID mit den Modellelementen verknüpft. Dieser Bezug zu den aggregierten BIM Fachmodellen bei gleichzeitiger unabhängiger Verwendbarkeit macht es dem Format möglich als Kommunikation zwischen spezialisierten Parteien mit verschiedenen Softwaresystem standortübergreifend als digitales Koordinationswerkzeug in komplexen Planungsaufgaben zu dienen.

Die Dateiformate können mit "Revisionwolken" in der konventionellen papierbasierten Planungskoordination als digitales Revision Markup verglichen werden, das den BIM-Planungsprozess für alle Planungsbeteiligten und Stakeholder bereichert.

Das offene Dateiformat basiert auf XML.

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BIM-IFC

IFC ist sowohl ein Dateiformat (die Datei für den Datenaustausch im STEP Format), als auch ein Informationsmodell (das Schema für die Strukturierung der Daten in der IFC-Datei im EXPRESS Format).

IFC als Informationsmodell
IFC als Informationsmodell definiert ein Schema in EXPRESS Notation, um sowohl geometrische, als auch alphanumerische Informationen zu strukturieren. Neben der EXPRESS Notation gibt es das Schema auch als XML Schema Definition (kurz XSD). Im Schema enthalten sind „Blaupausen“ für unterschiedliche Modellelemente (z.B. Ebenen, Räume, Wände, Fenster, Türen etc.) mit alphanumerischen Eigenschaften. Das Schema enthält auch die Relationen (Beziehungen) zwischen den Modellelementen. Damit können die Modellelemente beispielsweise zu Baugruppen oder Systemen gruppiert werden (z.B. Trinkwasserinstallation, Zu- / Abluft etc.) oder topologische Gebäudestrukturen (z.B. Gebäude, Ebene, Raum) beschrieben werden. Neben dem geometrischen 3D-Modell können mit dem Schema auch Raum- und Anlagenbücher über IFC ausgetauscht werden. Die Darstellung, Analyse und Verarbeitung kann je nach eingesetzter Software variieren.

Der Import in oder der Export aus einer Softwareanwendung umfasst in der Regel nur eine Teilmenge der Informationen, die in dem proprietären Informationsmodell der Softwareanwendung enthalten sind. Was in dieser Teilmenge enthalten ist, regeln sogenannte Modell-Ansichtsdefinitionen (englisch Model View Definitions, kurz MVD). Das Transformieren und Exportieren der proprietären Daten in eine IFC-Datei ist deshalb oft mit einem Informationsverlust verbunden. Aus diesem Grund wird normalerweise in den Projekten vereinbart, die Planungsergebnisse zu einem gewissen Modellstand in einer Datei im IFC-Format, auch in einer Datei im proprietären Format der Softwareanwendung, aus der der IFC-Export erfolgt ist, zu übermitteln.

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Bindungsarten

In der Chemie werden drei grundlegende Bindungsarten unterschieden: Atombindung. Ionenbindung. Metallbindung.

Die ionische Bindung ist eine ungerichtete Bindung mit großer Reichweite, die in alle Raumrichtungen gleich stark wirkt. Sie ist die vorherrschende Bindungsart bei Salzen, also bei Verbindungen gebildet aus Metall-Kationen und Nichtmetall-Anionen, die periodisch in sog. Ionengittern angeordnet sind. Bei der Reaktion von Metallen mit Nichtmetallen kann es durch Elektronegativitätsdifferenzen der beteiligten Elemente zu einer Übertragung von Valenzelektronen des Metalls auf das Nichtmetall und damit zur Bildung von elektrisch geladenen Atomen kommen, den sogenannten Ionen. Je größer die jeweilige Elektronegativitätsdifferenz ist, desto ionischer ist die neu gebildete Bindung. Jedoch sind bei allen ionischen Bindungen auch kovalente Anteile an der Bindung vorhanden. Bei niedrigen Differenzen kommt es nur zu eingeschränkten Übertragungen und es ist für die Beschreibung der neuen Bindung nötig, beide Anteile zu berücksichtigen.

Die kovalente Bindung ist diejenige Bindung, die in Nichtmetallverbindungen sowie Komplexen vorherrscht. Sie ist im Gegensatz zur ionischen Bindung gerichtet und an eine bestimmte Stelle zwischen zwei einzelnen Atomen gebunden. Ausnahmen sind die Mehrzentrenbindungen, bei denen drei oder mehr Atome kovalent gebunden sind, und die delokalisierten π-Bindungen, bei denen mehrere Bindungen zu einer einzigen Elektronenwolke verschmolzen sind.

Kovalente Bindungen (Atombindung) beruhen normalerweise auf einem so genannten Elektronenpaar, das aus den Valenzelektronen der beteiligten Atome gebildet wird. Um eine kovalente Bindung in einer chemischen Formel darzustellen, wird diese in der Lewis-Formel durch einen Strich, manchmal auch durch zwei Punkte symbolisiert. Theoretisch wird die kovalente Bindung mit zwei verschiedenen Theorien, der Molekülorbital- und der Valenzstrukturtheorie, erklärt. Ältere Theorien für Komplexe sind die Kristallfeld- und Ligandenfeldtheorie, jedoch lassen sich die Bindungsverhältnisse in Komplexverbindungen genauer durch die Molekülorbitaltheorie vorhersagen.[8]

Bei der metallischen Bindung liegen im Gegensatz zur ionischen oder kovalenten Bindung frei bewegliche Elektronen vor, die nicht an ein bestimmtes Atom gebunden sind. Ein einfaches Modell ist das des Elektronengases, bei dem die Valenzelektronen ein negativ geladenes „Gas“ bilden, das die positiv geladenen „Atomrümpfe“ eines Metallgitters vollständig umgibt und für den Ladungsausgleich sorgt. Der Energiegewinn bei Ausbildung einer metallischen Bindung resultiert vorwiegend aus der starken Reduzierung der kinetischen Energie der Teilchen im Elektronengas.[12] Ein stabiles metallisches Gitter ergibt sich durch Überlagerung und Summierung der Abstoßung zwischen den Atomrümpfen sowie der Anziehung zwischen dem Elektronengas und den positiv geladenen Metallkationen in einem Gleichgewichtsabstand der Atomrümpfe. Im festen Zustand sind diese in der dichtest-möglichen Packung angeordnet; etwa 60 % aller Metalle kristallisieren in der hexagonal oder kubisch dichtesten Kugelpackung

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Biochar Ash

The electron exchange capacity of biochars was increased while the micropore specific surface area and thermal stability decreased with ash addition. The elevated potassium content of ash-amended biochars promoted sunflower growth. Biochar derived from ash-amended biomass is safe to be applied in soil and may be a promising approach for enhanced nutrient recycling and carbon sequestration.

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Biochar size C Input

The strength increase is significantly higher when biochar is ground to a size below 75 μm. This study investigated the changes in mineralogy, texture, and microstructure during the early hydration of cement mixed with peat and biochar filler to identify the mechanisms responsible for the strength increase. The results show that the biochar surface catalyzes nucleation of hydration products. Labile carbon in biochar promotes carbonation, with precipitation of calcite within its cells and on its surface, as well as formation of hemi and monocarboaluminate, two stable calcium aluminate hydrate (AFm) phases. For larger fragments of biochar, early hydration products do not reach the inner cells. Instead, the fine fragments tend to be fully covered, leading to a more homogeneous spatial distribution of cement and voids.

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Biomedical Pyrolytic Carbon

Pyrolytic carbon is also in medical use to coat anatomically correct orthopedic implants, a.k.a. replacement joints. In this application it is currently marketed under the name "PyroCarbon". These implants have been approved by the U.S. Food and Drug Administration for use in the hand for metacarpophalangeal (knuckle) replacements. They are produced by two companies: Tornier (BioProfile) and Ascension Orthopedics.[5] On September 23, 2011, Integra LifeSciences acquired Ascension Orthopedics. The company’s pyrolytic carbon implants have been used to treat patients with different forms of osteoarthritis.[6][7] In January 2021, Integra LifeSciences sold its orthopedics company to Smith+Nephew for $240 million.[8]

The FDA has also approved PyroCarbon interphalangeal joint replacements under the Humanitarian Device Exemption.[9]

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Biopolymer

Ein Biopolymer (altgriech. βίος bíos ‚Leben‘ mit altgriechisch πολύ polý ‚viel‘ und μέρος méros ‚Teil‘) ist ein Polymer, das in der Zelle eines Lebewesens synthetisiert wird. In Form z. B. von PolysaccharidenProteinenNukleinsäuren etc. dienen Biopolymere als Energiespeicher (GlykogenStärke), haben strukturelle Funktionen für die Zelle (Lipidmembranen) oder den gesamten Organismus (Cellulose in Fasern), wirken im Stoffwechsel (Stoffaufnahme, -transport, EnzymExkretion), erkennen Zustände (Sensorik), bewirken Veränderungen (MuskulaturFarbwechsel), wehren schädigende Einflüsse aktiv ab (ToxineImmunologie), speichern oder vermitteln Information (genetischhormonellZNS).

Häufig wird der Begriff Biopolymer auch zur Unterscheidung von Werkstoffen benutzt. Hier wird auch von technischen Biopolymeren oder Biopolymerwerkstoffen gesprochen, um von nicht als Werkstoff nutzbaren Biopolymeren abzugrenzen. Eine einheitliche Definition für technische Biopolymere hat sich noch nicht etabliert. So werden darunter z. B. Werkstoffe zusammengefasst, die aus biogenen Rohstoffen (nachwachsenden Rohstoffen) bestehen und/oder biologisch abbaubar sind (biogene und biologisch abbaubare Polymere). Darunter fallen also biobasierte Biopolymere, die biologisch abbaubar oder auch nicht biologisch abbaubar sind, als auch erdölbasierte Polymere, die biologisch abbaubar sind. Damit erfolgt eine Abgrenzung von den konventionellen, erdölbasierten Werkstoffen bzw. Kunststoffen, die nicht biologisch abbaubar sind, wie z. B. Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC).[1]

Bei anderen Definitionen werden Erdölprodukte nicht zu den Biopolymeren (biogenen Polymeren) gezählt. Dagegen können sowohl native Polymere (z. B. Cellulose und Cellulosederivate) als auch biobasierte Kunststoffe, die durch umfassende chemische Veränderung der biogenen Rohstoffe hergestellt wurden (z. B. Polylactide (PLA) aus mit Hilfe der weißen Biotechnologie erzeugter Milchsäure), dazugezählt werden.[2]

Ein verwandter Begriff ist „Biokunststoff“, der ebenfalls nicht einheitlich verwendet wird, und sich teilweise oder stark mit dem Begriff Biopolymer überschneidet. Auch hier wird die Vorsilbe Bio-, abhängig von der jeweiligen Definition, als biogen oder biologisch abbaubar verstanden und kann sowohl bio-basierte Kunststoffe wie auch biologisch abbaubare Kunststoffe bezeichnen.[3]

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Bitumen-Tests

Ring und Kugel (Mit zunehmender Modifizierung und / oder Alterung bitumenhaltiger Bindemittel verliert die Kenngröße „Erweichungspunkt Ring und Kugel“ an Aussagekraft.)
Nadelpenetration
Brechpunkt nach Fraas
Elastische Rückstellung:
Dynamisches Scherrheometer: Ermittlung des Verformungs- und Fließverhaltens
Spurrinnen: SN 670 422 - Bestimmung des Verformungswiderstandes von Walzasphalten durch Befahren mit einem belasteten Prüfrad. Beurteilung des Risikos der Spurrinnenbildung.
Druckschwellversuch: EN 12697-25 - Bestimmung des Verformungswiderstandes von Walzasphalten unter dynamischer Beanspruchung und Beurteilung des Risikos der Spurrinnenbildung.

Temperatur-abhängige Aequiviskosität

Marshall Stabilität
Der Marshall-Probekörper (kurz MPK) ist eine Standardprobe zur Untersuchung von Walzasphalt. Er dient unter anderem zur Bestimmung der Raumdichte sowie der Marshall-Stabilität und dem Marshall-Fließwert mit Hilfe des Marshall-Versuches. Aus diesen Kennwerten lässt sich die Qualität des Asphaltmischgutes ermitteln. Das Asphaltmischgut stammt entweder aus einer Mischgutprobe von der Baustelle oder wird eigens im Labor hergestellt.

SN EN 12697-6
SN EN 12697-30
SN EN 12697-34
Bestimmung des Hohlraumgehaltes und mechanischer Eigenschaften eines bituminösen Mischgutes

Der Marshallversuch liefert keine Aussage über den Verformungswiderstand eines Belages; er dient als Steuergrösse und gibt Hinweise auf die Gleichmässigkeit einer Produktion.

Kraftduktilität: Beurteilung von polymermodifizierten Bitumen (PmB)
Dieser Versuch dient dazu, die Modifikation eines Bindemittels mit einfachen Mitteln nachzuweisen. Bei elastomer-modifizierten PmB kann die elastische Rückstellung nicht verwendet werden.

 

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Botanischer Garten

Im Botanischen Garten Berlin fallen jährlich etwa 750 Kubikmeter Grünschnitt, 350 Kubikmeter Gehölzschnitt, 230 Kubikmeter Langgrasschnitt und 150 Kubikmeter Stammholz an. Ein Großteil dieser Mengen wird bisher energie- und kostenintensiv entsorgt, genauso wie die Fäkalien der Angestellten und der jährlich über 300.000 Besucher der Einrichtung. Demgegenüber steht ein Bedarf an ca. 350 Kubikmeter Kompost, Zuschlagstoffen und Fertigerden, der bisher zugekauft werden muss.

In den kommenden drei Jahren sollen im Rahmen eines integrierten Abfall- und Humusmanagements die betriebsinternen Stoffflüsse durch eine Kaskadennutzung weitgehend geschlossen werden. Wissenschaftlich geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Konstantin Terytze, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Organische Umweltgeochemie an der Freien Universität Berlin, und von Prof. Dr. Albert-Dieter Stevens vom Botanischen Garten und Botanischen Museum (BGBM) Berlin-Dahlem. Entsprechen die Qualitäten der Inputmaterialien, die im Botanischen Garten Berlin anfallen, den Erfordernissen für die Herstellung von sogenannten Terra-Preta-Substraten, kann der Stoffkreislauf innerhalb des BGBM geschlossen werden. Betrachtet man allein die anfallenden Mengen an pflanzlicher Biomasse, kann im Botanischen Garten jährlich eine Gesamteinsparung von etwa 350 bis 420 Tonnen Kohlendioxid (CO2) erzielt werden. Im jetzigen Kompostier- und Mulchverfahren werden nur etwa 50 Tonnen CO2 gespeichert.

Die Terra-Preta-Technologie ist die zentrale, innovative Systemkomponente zur Herstellung von anthropogenen Schwarzerden als Pflanzsubstrate für den Botanischen Garten in diesem Forschungs- und Entwicklungsvorhabens. Die Technologie unterscheidet sich deutlich von der der Kompostierung und basiert auf Milchsäurefermentation unter Nutzung von Holzkohle.

Die Holzkohle wird aus der Verkohlung (Pyrolyse) von holzartigen Pflanzenabfällen gewonnen. Sie zählt aufgrund ihrer hohen Abbaustabiltät zu einem wichtigen Element für den Aufbau von dauerhaften Nährstoff- und Wasserspeichern für die Pflanzen. Zusammen mit den anfallenden Rest- und Abfallstoffen entsteht unter anderem mittels einer Milchsäurefermentation und eines anschließenden Vererdungsprozesses ein wertvoller Dauerhumus. Gegenüber der Kompostierung hat die Milchsäure-Fermentierung den Vorteil, dass wesentlich weniger Kohlenstoffverluste bei der Substrat-Herstellung entstehen. Der Kohlenstoff wird in Böden gespeichert und belastet nicht zusätzlich die Atmosphäre.

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Brennnesseljauche

Diese Variante ist wohl die schnellste Möglichkeit, Pflanzenkohle aufzuladen. Mischen Sie in einem Verhältnis von 3:1 Pflanzenkohle mit Brenesseljauche, Jauche oder Urin. Nach bereits schon 2 Wochen kann die aktivierte Pflanzenkohle in den Boden Deiner Wahl oberflächlich eingebracht werden. Ca. 1 Liter/ m2 sind  ausreichend. Auch wenn dies noch keine klassische Terra Preta darstellt, vollbringt auch dieses Verfahren jede Menge Wunder im Boden

 

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Calcinierter Ton

Ton ist ein natürlich in großen Mengen vorkommendes, vorwiegend aus feinkörnigen Mineralen bestehendes Material.
Wesentliche Bestandteile sind die sehr feinkörnigen Tonminerale sowie in geringen Mengen Quarz und Feldspäte. Die Tonminerale und der Feldspat sind Verbindungen, die sich im Wesentlichen aus SiliciumdioxidAluminiumoxid und den Alkalioxiden K2O und Na2O zusammensetzen. Der Quarz besteht ausschließlich aus SiliciumdioxidEisenoxid liegt im Ton als Bestandteil der Tonminerale oder als Eisenhydroxid (FeOOH) und z.T. auch als FeS2 (Pyrit, Markasit) vor.
Ton ist ebenso wie Kalkstein ein wichtiger Rohstoff für die Zementherstellung. Deren natürlich vorkommendes Gemisch ist der Mergel.
Werden Tonminerale auf Temperaturen zwischen etwa 550 °C und 800 °C erhitzt (getempert), entweicht das gebundene Wasser und das Kristallgitter der Tonminerale zerfällt in eine quasi-amorphe Matrix, die überwiegend aus reaktionsfähigem Siliciumdioxid und Aluminiumoxid besteht, den Trägern der puzzolanischen Erhärtung.

Calcinierte (getemperte) Tone (vergleiche auch Metakaolin) können hohe Anteile reaktiver Kieselsäure und damit puzzolanische Eigenschaften aufweisen. Wenn sie einen Gehalt an reaktiver Kieselsäure von mindestens 25 M.-% aufweisen, können calcinierte (getemperte) Tone gemäß DIN EN 197-1 als puzzolanischer Zementhauptbestandteil (künstliches Puzzolan, Kurzzeichen Q) eingesetzt werden. Bei Temperaturen von 1000 °C bei einer Verweildauer von 30 Minuten können Gehalte an reaktiver Kieselsäure zwischen 29 M.-% und 55 M.-% (abhängig von der Zusammensetzung des jeweiligen Tons) erzielt werden. Bei homogenisierten Tonen kann eine vergleichbare Mineralogie auch bei niedrigeren Brenntemperaturen erreicht werden.
Calcinierte Tone haben eine größere spezifische Oberfläche als Zement, was bei der Verwendung im Beton einen höheren Wasseranspruch erwarten lässt, sich aber durch Zugabe von Betonzusatzmitteln berücksichtigen lässt.

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Calciumcarbonat-Beton

Calciumcarbonat-Beton: Ein neuer Baustoff aus Abfällen und CO2

Forschende kombinieren Abfallbeton und abgeschiedenes Kohlendioxid in einem neuartigen Verfahren zu einer neuen, nachhaltigeren Form von Beton.

Eine neue Art von Beton könnte die Emissionen in der Bauindustrie verringern.
Calciumcarbonat-Beton entsteht aus Betonabfällen und Kohlendioxid aus der Luft oder Industrieabgasen.
Er ist ein vielversprechender Baustoff für die Zukunft, besonders dort, wo die natürlichen Ressourcen begrenzt sind.
Allerdings reicht er in puncto Festigkeit nicht ganz an herkömmlichen Beton heran.

Schätzungen zufolge stammen etwa 7 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen aus der Herstellung und Verwendung von Zement, dem Hauptbestandteil von Beton. Und ein großer Teil davon geht auf den notwendigen Einsatz von Kalzium zurück, das in der Regel durch das Verbrennen von Kalkstein gewonnen wird. Professor Ippei Maruyama und der Projektleiter des C4S-Projekts (Calcium Carbonate Circulation System for Construction), Professor Takafumi Noguchi, beide vom Fachbereich Architektur der Universität Tokio, haben einen neuen Weg zur Verringerung der durch die Verwendung von Beton verursachten Emissionen vorgeschlagen und nachgewiesen, dass er funktioniert. Sie haben ein Verfahren gefunden, Abfallbeton und abgeschiedenes Kohlendioxid in einem neuartigen Verfahren zu einer brauchbaren Form von Beton, dem so genannten Calciumcarbonat-Beton, zu kombinieren.

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Carboaluminat

Kohlenstoff verbindet sich mit Aluminiumoxid zu Carboaluminat

CaCO3 = Kalzit, Kalkspat Calciumcarbonat

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Carbonauten

Doch auch im Baustoffbereich sind vielfältige Anwendungen denkbar. Aktivkohle etwa kommt bereits heute als Zusatzstoff für Putze zum Einsatz. Beim Produkt „MP 75 Active-Comfort“ des Herstellers Knauf führt sie dazu, dass der Gipsputz mehr Feuchtigkeit aus der Raumluft zwischenspeichern kann und sogar schädliche VOC-Gase sowie unangenehme Gerüche aufnehmen und neutralisieren soll. Auch der Einsatz von Pflanzenkohle als Sand-Ersatz in Beton wird bereits erforscht.

Doch das ist noch längst nicht alles. Das porenreiche Material Biokohle und mit ihm das gespeicherte CO2 lässt sich auch zu langlebigen Kunststoffen oder Kunststoffschäumen weiterverarbeiten. Vermischt mit herkömmlichen Elastomeren sind zum Beispiel nachhaltigere Materialien für RohreFensterrahmen oder auch Reifen und Dichtungsringe möglich. Aufgeschäumte Biokohle-Produkte könnten Dämmfunktionen übernehmen oder als nachhaltige Verpackungsmaterialien dienen.

Technik der „Carbonauten

Carbonschaum kann als Grundlage für Dämmstoffe genutzt werden.

Carbonschaum kann als Grundlage für Dämmstoffe genutzt werden.

Die Forestfinance-Gruppe betritt mit der Herstellung von Biokohle zwar Neuland, die Karbonisierung von Biomasse selbst ist allerdings eine uralte Praxis. Verglichen mit der im Bergbau gewonnenen fossilen Kohle war Biokohle bisher allerdings deutlich teurer. Bei den Produkten aus Eberswalde soll dies anders werden. Dafür kooperiert Forestfinance mit dem bayerischen Startup Carbonauten GmbH. Das wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, weltweit qualitativ hochwertige Biokohlenstoffe in großen Mengen zu produzieren – klimafreundlich und zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Carbonauten-Gründer Torsten Becker und Christoph Hiemer ein technisches Verfahren entwickelt, das die Karbonisierung von Biomasse effizienter und weniger störungsanfällig macht. Innovativ daran ist nicht zuletzt auch der hohe Energieüberschuss bei der Herstellung. Diese Technik kommt nun in Eberswalde zum Einsatz. Becker und Hiemer sind für den Standort als Betriebsmanager verantwortlich. Erst ihr Verfahren ermöglicht es, hochwertige Biokohle zu günstigen Preisen anzubieten und nebenbei noch Erlöse aus dem Verkauf von Prozesswärme und Ökostrom zu erzielen.

Verwertung mitgedacht

Übrigens überlassen es die „Carbonauten“ auch nicht dem Zufall, was aus dem mit ihrer Technik hergestellten Pflanzenkohlenstoff wird. Becker und Hiemer haben längst Verfahren entwickelt, um das Material zum Beispiel als Zusatzstoff in Elastomeren zu verwenden oder es zusammen mit dem Biokunstoff PLA – ein Polymer der Milchsäure – zu einem nachhaltigeren Ersatz für erdölbasierte Kunststoffe wie Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) zu machen.

Auch Pflanzentöpfe aus reiner Biokohle haben die Beiden schon ausgetüftelt. Die sind zwar nicht dauerhaft, aber wenn sie sich nach dem Einpflanzen in kurzer Zeit zersetzen, tragen sie zugleich zur Bodenverbesserung bei. Aus Buchenholz-Kohlenstoff haben die Carbonauten zudem bereits Carbonschaum hergestellt. Der lässt sich als Grundlage für Dämmstoffe oder auch als Kernmaterial für Leichtbauplatten verwenden.

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