Flugasche

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Flugasche

Flugasche ist der feste, disperse (teilchenförmige, partikelförmige, staubförmige) Rückstand von Verbrennungen, der auf Grund seiner hohen Dispersität (Feinverteilung) mit den Rauchgasen ausgetragen wird. Flugasche entsteht in großen Mengen in Wärmekraftwerken und Müllverbrennungsanlagen und muss dort durch Entstauber aus den Rauchgasen abgeschieden werden. Die Partikelgröße reicht von etwa 1 µm bis 1 mm. An Partikelformen treten sowohl glatte, massive Kugeln als auch Hohlkugeln (sogenannte Cenosphären), Plättchen, Fasern und Agglomerate auf. Die Dichte beträgt 2,2 bis 2,4 kg/l, die Schüttdichte liegt zwischen 0,9 und 1,1 kg/l.

Die Zusammensetzung der Flugasche hängt stark vom Brennmaterial (zum Beispiel Braunkohle oder Steinkohle) ab und erstreckt sich von Restkohlenstoff und Mineralien (QuarzAluminiumsilikat) bis hin zu toxischen Stoffen wie Schwermetallen (Arsen bis Zink) und Dioxinen. Dabei wirkt die Flugasche auch als Träger adsorbierter Schadstoffe. Während reine, einheitliche, gleichbleibende Brennstoffe wie Steinkohle eine gut verwertbare Flugasche ergeben, setzt sich die Braunkohlenflugasche (BFA) aus vielen verschiedenen Stoffen zusammen.

Aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften, wie der puzzolanischen Reaktivität, der kugeligen Kornform und der Kornverteilung, ist insbesondere die Steinkohlenflugasche (SFA) ein hochwertiger Sekundärrohstoff und findet im Bauwesen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Schadstofffreie Flugasche wird in der Baustoffindustrie gemäß DIN EN 450 als Zusatzstoff in Zement und Beton eingesetzt. Des Weiteren kann die Flugasche zur Herstellung von Mauersteinen aus Kalksandstein oder Porenbeton dienen. In manchen Ländern werden Mauersteine hergestellt, die bis zu 60 % Flugasche enthalten.

Im Straßen- und Erdbau wird die Flugasche zusammen mit Gesteinskörnung als Baustoff für ungebundene Tragschichten verwendet.

Inzwischen werden auch Verfahren zum Trennen der Flugasche in ihre Bestandteile und damit zu höherwertigen Produkten kommerziell angewendet. Die Kugeln und Hohlkugeln aus Aluminiumsilikat und Siliziumdioxid finden als Füllstoffe in der Gummi- und Kunststoffindustrie Verwendung, der Restkohlenstoff als Brennstoff in Kraftwerken.[3]

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